Deutschlandreise 2020
Bericht von Oslo Handelsgymasium
In der letzten Februarwoche haben 21 Schülerinnen und Schüler des Osloer Handelsgymnasiums (OHG) eine Studienreise nach Deutschland gemacht und haben eine Schule in Hamburg besucht.
Die Reise hatte ein breit gefächertes Programm mit den Schwerpunkten Sprachenlernen, Gesellschaft, Geschichte sowie deutsch-norwegischen Zusammenarbeit in der Wirtschaft.
Am Montag, den 24. Februar haben sich 21 gespannt aufgestellte Studenten in Gardemoen getroffen, bereit zur Abreise nach Deutschland. Für viele der Studenten war dies die erste Reise in ein deutschsprachiges Land überhaupt. Diese Studenten waren wahrscheinlich besonders aufgeregt. In Hamburg wollten wir das Blankenese Gymnasium treffen, ein Gymnasium, mit dem wir während des ersten Schuljahres an der OHG Kontakt gehabt hatten.
Der Schultag in Blankenese war interessant und die Schülerinnen und Schüler diskutierten die Themen Vorurteile und Extremismus und wie diese Probleme in Oslo und Hamburg angegangen werden. Es war auch interessant, die kulturellen Unterschiede zwischen der norwegischen und der deutschen Schule zu sehen. Darunter die Anrede-Formen und wie es nicht erlaubt war, Mützen im Klassenzimmer zu verwenden.
Die Schülerinnen haben verschiedene Theaterspielarten ausprobiert - beide mit und ohne Dialog. Sowohl Lehrer als auch Schülerinnen der Schule waren von den Deutschkenntnissen der norwegischen Schüler*innen beeindruckt. Die Schule möchte einen Gegenbesuch in Oslo organisieren. Wir hoffen, dass dies im September stattfinden kann.
Am Montag haben wir den Norweger "Anders“ aus Ekornes As getroffen. Er erzählte uns von den Geschäften der Ekornes in Deutschland und warum er sich für Deutsch und Deutschland entschieden hat. Das Treffen mit „Innovation Norway“ wurde leider abgesagt, aber wir haben viel über die norwegisch-deutsche wirtschaftliche Zusammenarbeit und über die Arbeit von „Innovation Norway“ im Anschluss gesprochen.
Am Mittwochvormittag sind wir in Berlin angekommen, wo Geschichte und Sprachenlernen auf dem Programm stand. Wir besuchten das ehemalige Stasi-Gefängnis Hohenschönhausen, wo "Günther" unser persönlicher Guide war. Er wurde in den 1970er Jahren inhaftiert, weil er gegen die DDR-Diktatur demonstrierte und für mehr Reise- und Redefreiheit kämpfte. Dass es möglich ist, für so etwas verhaftet zu werden, hat uns beeindruckt. Nach dem Besuch haben wir die Reste der Berliner Mauer in der Nähe der Bernauer Straße besichtigt, von der wir bisher nur gelesen und in Filmen gesehen hatten. Es war etwas Besonderes, zu sehen, wie umfassend die "Mauer der Schande" tatsächlich war.
Am Donnerstag und Freitag haben wir eine Sprachschule besucht, um unsere mündlichen Sprachkenntnisse zu üben. Es hat Spaß gemacht, war aber auch anstrengend, da die Lehrer nur Deutsch gesprochen haben und uns überhaupt nicht Englisch (oder Norwegisch) sprechen ließen. Am Donnerstagabend haben wir klassisches deutsches Essen gegessen. Ohne Zweifel haben sowohl Käsespätzle als auch Flammkuchen uns gut geschmeckt.
Der Aufenthalt in Berlin endete in der norwegischen Botschaft mit einer Führung durch den nordischen Botschaftskomplex und einem interessanten Vortrag über die norwegisch-deutschen Beziehungen. Es war auch interessant, mehr Informationen über das Praktikumsprogramm des norwegischen Außenministeriums zu erhalten. Vielleicht werden wir in ein paar Jahren einige der OHG-Schüler*innen in der Botschaft sehen? Am Freitagabend kehrten wir nach fünf inhaltsreichen, bildenden und interessanten Tagen in Deutschland nach Norwegen zurück. Wir kommen wieder.
Wir hoffen, dass ein Gegenbesuch vom Blankeneser Gymnasium bereits im Herbst möglich sein wird und dass dies der Beginn einer guten Beziehung ist. Nicht zuletzt hoffen wir, dass die Schülerinnen in Kontakt bleiben werden. Wir freuen uns auch, dass einige der Schülerinnen sich entschieden haben, den Deutschunterricht im nächsten Jahr fortzusetzen. Dies hilft dem OHG, das gute Sprachangebot an der Schule aufrecht zu erhalten.
Im Namen aller am Handelsgymnasium Oslo möchten wir der Norwegisch-Deutschen Willy-Brandt-Stiftung für die Unterstützung unserer Studienreise herzlich danken!