Model European Parliament - für Gymnasiumsschüler aus europäischen Ländern
Der folgende Bericht ist von zwei der norwegischen Schülerinnen aus Jessheim geschrieben, die an der Sammlung teilnahmen; jeweils als Committee President und Delegatin:
Das Model European Parliament (MEP) ist ein praktisches Demokratie-Seminar, bei dem Schüler weiterführender Schulen aus mehreren europäischen Ländern zusammenkommen, um gemeinsam politische Themen zu diskutieren, Lösungsansätze zu erarbeiten und darüber debattieren. Die Schüler sammeln dabei praktische Erfahrungen über Demokratiegestaltung und Mitwirkung, sie äußern ihre Gedanken und Meinungen und können das, was sie bereits in der Schule gelernt haben, in der Praxis umsetzen.
Dieses Jahr war Norwegen als Gastgeber an der Reihe und die Europa-Schüler des Jessheim Gymnasium konnten die ausländischen Gäste vom 1. bis 6. Oktober 2023 auf der Insel Utøya in strahlender Herbst-Sonne begrüßen.
Im norwegischen Kontext ist Utøya ein einzigartiger Ort, wo junge Menschen sich treffen, um gemeinsam über demokratische Werte und Menschenrechte nachzudenken und den Kampf gegen Extremismus anzuregen.
Außerhalb Norwegens wird Utøya mit rechtsextremem Terror und Massenmord in Verbindung gebracht, aber wir dürften unsere Gäste zeigen, worum es an diesem Ort wirklich geht; engagierte junge Menschen, die dazu beitragen wollen, die Welt besser zu machen. Utøya ist eine schöne Insel, die ganz Norwegen im Kleinformat zeigt; Berge, Wälder, Fjorde und Ackerland. Wir sind dankbar, dies mit unseren Freunden aus dem Ausland teilen zu können.
Meine Erfahrung als Committee President der MEP-Arbeitsgruppe Baltic Sea Region
Es war für mich eine Ehre, im Oktober am Model European Parliament Baltic Sea Region auf Utøya teilzunehmen. Ich dürfte sogar Ausschussvorsitzende sein - für den Ausschuss „Sicherheit und Verteidigung“ - und dabei hatte ich die Gelegenheit, sozial engagierte junge Menschen aus ganz Europa durch Diskussionen und Zusammenarbeit zu führen. Bei den Diskussionen ging es vor allem um Sicherheits- und soziale Fragen, die unsere heutige Gesellschaft betreffen. Es war ein einzigartiges Erlebnis, von jungen Menschen umgeben zu sein, die meine Leidenschaft für - und Interesse an - gesellschaftliche Fragen teilen; es gab mir ein neues Vertrauen in unsere Generation und unsere Fähigkeit, eine bessere Zukunft zu gestalten. Die Woche auf Utøya war nicht nur ein intellektuelles Erlebnis, sondern auch ein einzigartiges soziales Erlebnis. Zusammen mit Jugendlichen aus Deutschland, Polen, Schweden, Dänemark und vielen anderen Ländern, waren wir alle ein großes Team. Zusammen mit den Schweden und Finnen bin ich abends spazieren gegangen und mit den Gästen aus Deutschland habe ich Fußball gespielt. Ich habe viel mit den Jugendlichen aus Polen gelacht. Es gab lange Nächte mit Uno und Gitarrenspiel. Die MEP-Sitzung auf Utøya werde ich nie vergessen und die Erinnerungen an diese Woche werde ich für den Rest meines Lebens in mir tragen.
Meine Erfahrung als Delegierte
Utøya war eine fantastische Erfahrung, die ich so schnell nicht vergessen werde. Die wunderbaren Kontakte, die ich mit Jugendlichen aus ganz Europa geknüpft habe, und die Veranstaltung selbst, die sowohl lehrreich als auch aufregend war. Utøya hat eine bekannte Hintergrundgeschichte, die schlechte Erinnerungen wecken kann, aber die Jugendlichen haben die Insel für sich zurückerobert - sie ist heute ein Symbol für Widerstand, Zusammenhalt und Hoffnung.
Es gab spannende Diskussionen, lange Nächte und viel harte Arbeit, aber es hat sich alles gelohnt. Das Model European Parliament ist eine Plattform, auf der wir jungen Menschen Politik und Demokratie selbst erkunden, besprechen und austesten können. Darüber hinaus ist es für uns auch eine Chance, grenzüberschreitende Kontakte und Freundschaften aufzubauen.
Das MEP trägt dazu bei, künftige Führungskräfte, Politiker, Demokratiebefürworter und global orientierte Bürger zu fördern.
Ein großes Dankeschön an die Norwegisch-Deutsche Willy-Brandt-Stiftung für die Unterstützung unseres Projekts!